Unser Schlosscafé in Gauting

Seit neun Jahren bot das Café im Schloss Fußberg einen Treffpunkt für Jung und Alt. Hier konnte man sich an einem schönen Sommertag in der Auenlandschaft der Würm erholen, miteinander reden, eine Kleinigkeit essen und trinken und Feste feiern. An Abenden sang eine Chansonette aus der Bretagne, spielten Jazzmusiker oder es wurde im "Philosophischen Café" diskutiert. Die Wirte Jane und Stefan haben 2006 dafür den Kulturpreis der Gemeinde Gauting erhalten.

Das abrupte Ende des Schlosscafés

Die Firma Engel & Zimmermann hat mit der Gemeinde Gauting einen neuen Mietvertrag für das gesamte Schloss und das Salettl bis 2014 abgeschlossen. Deswegen musste das Schlosscafé am 31. Oktober 2009 aus dem Schloss ausziehen, obwohl noch kein anderer Standort im Schlosspark vorgesehen war.

Verein "Rettet das Schlosscafé"

Wir sind Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Gauting und aus dem Würmtal, die nicht mit ansehen können, wie dieses wertvolle Erbe - Schloss Fußberg mit Nebengebäuden und Schlosspark - Stück für Stück privatisiert wird. Wir setzen uns für einen lebendigen Schlosspark mit dem Schlosscafé ein, um diesen im Würmtal einmaligen, unersetzbaren Ort der Begegnung und der Kultur zu erhalten.
Aus der Initiative, die sich im Dezember 2008 gegründet und ein Bürgerbegehren durchgeführt hatte (3400 Gautinger Bürgerinnen und Bürger haben es unterschrieben), hat sich der Verein "Rettet das Schlosscafé" im Juli 2009 gebildet, mit mehr als 600 Mitgliedern. Er hat den Gemeinderat gebeten, im Schlosspark wieder ein öffentliches Café einzurichten.

Wie geht es weiter?

Im Sommer und Herbst 2009 sah es auch gut aus. Die Erste Bürgermeisterin der Gemeinde Gauting, Frau Brigitte Servatius, erklärte wiederholt, auf jeden Fall ein Café im Schlosspark einzurichten zu wollen und ermutigte uns sogar, einen gemeinnützigen Verein zu gründen und Spenden zu sammeln. Sie beauftragte einen Architekten mit Voruntersuchungen und fachlichen Beratung dafür, insbesondere ob die Remise als Ersatzgebäude für das ehemalige Schlosscafé dienen kann.
In der Gemeinderatssitzung am 20. Oktober 2009 konnten wir unsere Vorstellungen über die Zukunft der Remise bzw. die Einrichtung eines Cafés zu präsentieren. Dabei äußerten wir unsere Bereitschaft, die Einrichtung des Cafés mit privaten Spenden aus der Bürgerschaft zu unterstützen, da die finanziellen Mittel der Gemeinde begrenzt sind. Auch aus den Ausführungen des Architekten wurde deutlich, dass ein Café unerlässlich ist, wenn der Schlosspark von den Bürgerinnen und Bürgern tatsächlich öffentlich genutzt werden soll. Hierfür käme neben dem Schloss auch der Nordteil der Remise in Betracht.
Am 1. November 2009 musste das Schlosscafé aus dem Schloss ausziehen, weil der Mietvertrag von dem Hauptmieter des Schlosses gekündigt worden war. Leider sind alle unsere Versuche gescheitert, mit dem Remisenverein ins Gespräch zu kommen, um eine gute Zusammenarbeit und integrierte Lösung in der Remise zu erreichen. Ein wenig Hoffnung keimte aber auf, als der Gemeinderat im Dezember 2009 die Grundsatzentscheidung fasste, ein „öffentliches Café“ in der Remise einzurichten, einen Arbeitskreis für die Planung einzusetzen und im Mai 2010 eine konkrete Entscheidung zu treffen.
Im Juli 2010 setzte sich der Gemeinderat jedoch über seine eigenen Beschlüsse hinweg und vergab die Remise für weitere fünf Jahre von 2012 bis 2017 an den Remisenverein ohne jede Auflage, ein öffentliches Café einzurichten. Immerhin hat er im Mai 2010 den Weg freigemacht, im Schlosspark ein „Freiluft-Café“ an Wochenenden und Feiertagen zuzulassen. Jane und Stefan haben sich dieser Sache auch zu unserer großen Freude angenommen.
Der Verein „Rettet das Schlosscafé“ hat im August 2010 wiederum ein Sommerfest organisiert (2009 waren es zwei Feste), an dem 1000 bis 1500 Menschen bei herrlichem Sonnenschein und in lauer Nacht teilnahmen, um an diesem einzigartigen Ort mit Musik-Bands, Tanz- und Gesangseinlagen, Attraktionen für Kinder und leiblichen Genüssen zu feiern. Wir werden uns weiter für einen lebendigen Schlosspark einsetzen und dafür, dass im Schloss Fußberg oder in der Remise eines nicht allzu fernen Tages ein Café mit Kunst und Kultur den Menschen in Gauting und über Gauting hinaus als lebendiger Ort der Begegnung dient.